Comorbidität
Unsere Como-Einrichtungen bilden eine Sonderform der vollstationären Pflege. In unseren Facheinrichtungen für Comorbidität (Como) finden sich Menschen mit psychischen Erkrankungen in Verbindung mit einem Pflegebedarf von mindestens Pflegegrad 3. Bei uns erfahren Sie eine spezielle Pflege und Betreuung, die in Pflegeeinrichtungen für Senior:innen nicht möglich ist.
Was leisten unsere Como-Einrichtungen?
Die Schwerpunkte unserer Como-Einrichtungen liegen neben der pflegerischen Versorgung in einem besonderen Maß auf der sozialen Hilfestellung. Dabei spielen Routinen und feste Tagesstrukturen eine wichtige Rolle.
Menschen mit seelischer Behinderung, psychischer Erkrankung und einem Pflegebedarf leiden oftmals unter dem Verlust ihrer Selbständigkeit, was wiederum zu Störungen der beruflichen und sozialen Integration führen kann. Oberstes Ziel des Comorbiditäts-Konzeptes ist es daher, Sie dabei zu unterstützen, Ihre Selbstständigkeit im Alltag zurückzugewinnen. Unsere Bewohner werden deshalb beispielsweise in die Essens- oder Aktivitätenplanung der Woche einbezogen, können eigene Wünsche einbringen und den Tagesablauf mitgestalten.
Comorbidiät im Überblick
- Kombination aus psychischen Erkrankungen und Pflegebedarf
- Mindestens Pflegegrad 3
- Schwerpunkt neben Pflege auf sozialer Hilfestellung (Eingliederungshilfe)
- Zusätzlich spezialisiertes Pflegepersonal
- Nur in Hessen verfügbar
Hessische Besonderheit: das Rahmenkonzept Comorbidität
In Deutschland werden Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen entweder in stationären Einrichtungen untergebracht oder ambulant betreut. Im Rahmen der Eingliederungshilfe erhalten sie sozialpädagogische, psycho-soziale Leistungen sowie eine hauswirtschaftliche Grundunterstützung. Gegebenenfalls können in geringem Maße pflegerische Leistungen wie Unterstützung bei der Körperpflege und Medikamenteneinnahme hinzukommen. Da Stationäre Pflege und Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen in Deutschland separate und sozialrechtlich getrennte Versorgungsbereiche darstellen, können sie von Pflegeeinrichtungen nicht gleichzeitig bedient werden. Bei höherem Pflegebedarf bleibt den Betroffenen deshalb nur die Unterbringung in einer Senioreneinrichtung. Häufig sind diese Pflegebedürftigen bei der Aufnahme im jüngeren bis mittleren Erwachsenenalter und somit deutlich jünger als die Bewohner von Senioreneinrichtungen.
Allein dieser Umstand macht es den Einrichtungen schwer auf die speziellen Bedürfnisse dieser Bewohner einzugehen. Um diesem Mangel an bedarfsgerechten Angeboten zu begegnen, wurde in Hessen 2005 das „Rahmenkonzept zur vollstationären Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mit psychischer Erkrankung und/oder seelischer Behinderung und/oder Abhängigkeitserkrankung in Verbindung mit Comorbidität“ entwickelt. Comorbidität liegt vor, wenn mindestens Pflegegrad 3 sowie eine oder mehrere psychische Erkrankungen bestehen. Pflegegrad 3 wird vergeben, wenn von einer „schweren Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“ ausgegangen wird. Kommt ein psychisches Krankheitsbild hinzu, erfordert dies für die Betroffenen eine besondere Art der Unterbringung. Bisher steht dieses spezielle Konzept nur in Hessen zur Verfügung, denn nur hier wird die Kombination von gleichzeitiger psychischer Erkrankung und Pflegebedarf anerkannt.
Was macht eine Como-Einrichtung aus?
Das Rahmenkonzept Comorbidität sieht vor, dass sich die besonderen Bedürfnisse der Bewohner auch in der Architektur und Ausstattung der Einrichtung widerspiegeln. So bestehen die Korian Como-Einrichtungen aus 24 bis 36 Einzelzimmern, verteilt in Wohngruppen mit je 12 Personen. Jeder der Wohnbereiche verfügt über einen eigenen Aufenthalts- und Therapieraum. Die Räumlichkeiten sind hell und freundlich gestaltet und selbstverständlich barrierefrei. Persönliche Gegenstände dürfen und sollen mitgebracht werden, denn die Bewohner sollen sich wie zuhause fühlen.
Durch die gleichzeitige Beachtung von Leistungen der Pflege und Leistungen der Eingliederungshilfe werden unsere Pflegekräfte von Ergotherapeuten, Sozialpädagogen und weiteren speziell geschulten Betreuungs-Kräften unterstützt. Für die Eingliederungshilfe unerlässlich ist die Vermeidung von Ab- bzw. Ausgrenzung. Die Korian Como-Einrichtungen liegen daher zentrumsnah und verkehrstechnisch gut angebunden. So haben die Bewohner jederzeit die Möglichkeit am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Explizit nicht zur Zielgruppe gehören Menschen mit Beeinträchtigungen durch geistige Behinderung, primäre Demenzerkrankungen, die ursächlich neuro-degenerativ und / oder vaskulär bedingt ist (z. B. Morbus Alzheimer) oder Primärerkrankungen des Zentralnervensystems mit schweren und schwersten neurologischen Schädigungen (z. B. traumatische Hirnverletzungen, ischämischer Schlaganfall, Hirnblutungen, hirndegenerative Erkrankungen wie Chorea Huntington oder Hirntumore).
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