Die Martinsgans und Oma Heß
Wir haben unsere Bewohner gefragt: Woran denken Sie vom Herbst bis zum Winter? Ich denke an eine Gans, an eine knusprige Martinsgans, an eine gefüllte Gans mit Rotkohl und leckeren Semmelknödeln. Ich denke an kulinarische Genüsse und Essen wie bei Oma, wo Kindheitserinnerungen geweckt werden und Sehnsucht! Wo die Familie an einem Tisch zusammenkommt und die Gespräche sowie das Lachen den Raum füllen. Jedes Jahr am 11. November, dem Sankt-Martins-Tag, kommt sie in vielen Orten auf den Tisch: die Gans.
Die Legende um Sankt Martin mit dem Bettler, dem Mantel und dem (fehlenden) Brot kennen Sie. Es geht in der Geschichte um das Teilen mit den Armen. Viele unserer Vorfahren waren ebenfalls arm, etwa in den Kriegs- oder Fluchtzeiten. Jeder Bewohner hat eine oder mehrere Geschichten, die er dazu erzählen kann.
Wir haben gemeinsam mit unseren Bewohnern in Erinnerungen geschwelgt und Gans mit Füllung, wie bei den Großmüttern, gebraten und dazu Semmelknödel aus dem Sudetenland geformt. Die Rezepte und Erinnerungen werden überliefert, der Geschmack erinnert an früher und verbindet Generationen im Genuss sowie in der Vorfreude auf das nächste Treffen.
Johanna Horn, Einrichtungsleitung Haus am Zernsee, Werder
Semmelknödelrezept:
- • 6 Brötchen (Omas Tipp: 1-2 Tage alt, sonst wird es zu matschig)
• 1 Zwiebel
• 3 EL Petersilie
• 10 g Butter
• 250 ml Milch
• 3 Eier
• Salz und Pfeffer aus der Mühle - • Omas Zusatz-Tipp: gegebenenfalls Semmelbrösel zum Binden benutzen
Brötchen in 1 cm große Würfel schneiden, Zwiebel und Petersilie fein hacken und in Butter schwenken, Brötchenwürfel dazu geben. Erhitzte Milch darüber geben, 10 Minuten quellen lassen. Eier mit Salz und Pfeffer verquirlen, dazugeben und zu einem nicht zu festen Teig verrühren.
Mit nassen Händen (Omas Tipp) tennisballgroße Knödel formen, in siedendes Salzwasser geben, 20 Minuten ziehen lassen. Die Knödel sind gar, wenn sie nach oben steigen.
Frau Weilachers Käsesahne-Torte
Für den Mürbeteig:
• 1-2 Eier
• 300 g Mehl
• 175 g weiche Butter
• 100 g Zucker
• 1 Teelöffel Backpulver
• 1 Prise Salz
Für die Füllung:
• 3 Becher Quark 20% Fett
• 150 g Zucker
• 1 Päckchen Vanillezucker
• 2 Becher Schlagsahne
• 16 TL San-apart (Geliermittel)
• 1-2 EL Zitronensaft
Im Jahre 2000 stand das Rezept in der Tageszeitung „DIE RHEINPFALZ“. Seitdem wird diese Torte zu jedem besonderen Anlass gebacken, beispielsweise bei Geburtstagen, Goldenen Hochzeiten oder großen Festtagen. Das Besondere an dieser Torte ist, dass diese einen Mürbeteig als Boden hat und nicht, wie gewohnt, einen aus Biskuit.
Die Zutaten zu einem Teig kneten und in eine gefettete Springform eindrücken. Den Boden bei 170 Grad Umluft für 20 Minuten backen. Immer wieder mit einem Holzstäbchen überprüfen.
Für die Füllung werden Quark, Zucker, Vanillezucker und Zitronensaft mit 8 Kaffeelöffeln San-apart verrührt. Dann Schlagsahne, gemeinsam mit 8 Teelöffeln San-apart, steif schlagen und unterheben. Der abgekühlte Mürbeteig- Boden wird in der Mitte geteilt und um diesen ein Tortenring gelegt.
Nun die Füllung darauf verstreichen und nach Belieben mit Obst (wichtig: Frischobst, keine Konserven!) belegen, den anderen Teil des Bodens obenauf legen und mit Puderzucker bestäuben. Die Torte muss dann für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank.
Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!