Was macht eigentlich … eine Gerontofachkraft?

17.03.2022

5 Minuten Lesedauer

Was macht eigentlich … eine Gerontofachkraft?

Sich um alte und hilfsbedürftige Menschen zu kümmern – dafür gibt es bei Korian unzählige Expert:innen. Beim Thema Demenz und bei anderen psychischen Leiden ist eine Berufsgruppe besonders gefragt: die Gerontopsychiatrischen Fachkräfte. Zwei Kolleginnen erzählen aus ihrem Alltag auf der Station und erklären, warum sie die Qualifizierung zur Gerontofachkraft so wichtig finden.

„Mir hat die Weiterbildung die Augen geöffnet“, sagt Wohnbereichsleiterin Michaela Krüger vom Haus Augustahof Augsburg. „Ich habe die Bewohner anschließend ganz anders wahrgenommen und konnte mich noch besser einfühlen als vorher.“

Profis für psychische Alterskrankheiten

Michaela Krüger durchlief die klassische Pflegeausbildung, arbeitete einige Jahre in ihrem Beruf und entschied sich dann für die Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft. Intensiv beschäftigte sie sich dabei mit kognitiv einschränkenden Alterskrankheiten, lernte Symptome, typische Verhaltensweisen und Therapiemöglichkeiten kennen. „Für mich war es sehr wichtig, die verschiedenen Krankheitsbilder zu verstehen. Plötzlich wusste ich, warum jemand auf eine bestimmte Weise handelt.“

Hilfreiches Wissen für den Pflegealltag

Pflegedienstleiterin Jennifer Wittmers aus der Seniorenresidenz Curanum Köln sieht das genauso: „Wenn ich die Erkrankung eines Menschen kenne, kann ich ganz anders auf ihn eingehen. Ich treffe mich mit ihm auf seiner Kommunikations-Ebene.“ Regelmäßig macht sie die Erfahrung, dass Bewohner:innen dadurch ruhiger und zugänglicher werden.

Verständnis für den Bäcker-Rhythmus

Wichtig findet die Kölnerin noch einen anderen Aspekt der Gerontoarbeit. „Wir betreiben viel Biografiearbeit und haben immer die persönliche Geschichte des Erkrankten im Hinterkopf.“ Das hilft, etwa wenn es um den gestörten Schlafrhythmus von Demenzkranken geht. „Es bringt nichts, einen Bewohner mit allen Mitteln zum längeren Schlafen bewegen zu wollen, wenn der Mann 40 Jahre als Bäcker tätig war. Er hat einfach einen anderen Rhythmus, so etwas muss man wissen.“

Angehörige und Ärzt:innen unterstützen

Ihr tieferes Verständnis der psychischen Alterskrankheiten vermitteln die beiden auch den Angehörigen. „Für sie ist es oft schwierig zu sehen, dass ihre Mutter oder ihr Vater sich verändern und andere Wesenszüge zeigen“, erklärt Michaela Krüger. „Da können wir Gerontofachkräfte viel tun, um die Angehörigen zu sensibilisieren.“

Kommen Ärzt:innen ins Haus, vertrauen auch sie auf die Beobachtungen der Fachfrauen. „Wir wissen, worauf wir achten müssen, und können dem Arzt beispielsweise sagen, warum es Stimmungsschwankungen gibt, was eine Unruhe auslöst oder welchen Einfluss die Uhrzeit hat. Oft geben kleinste Details den Ausschlag, damit eine gute Lösung für die Erkrankten gefunden wird“, ergänzt Jennifer Wittmers. Erhält sie dann als Reaktion ein Lächeln oder einen dankbaren Blick von einer normalerweise verschlossenen Bewohnerin, weiß sie, dass sie den richtigen Beruf gewählt hat.

Info: DER WEG ZUR GERONTOFACHKRAFT
Korian und die Korian-Akademie unterstützen ihre erfahrenen Mitarbeiter:innen aus der Pflege darin, sich zur gerontopsychiatrischen Fachkraft weiterzubilden. Die nebenberufliche Weiterbildung dauert in der Regel anderthalb Jahre und umfasst sämtliche Themen rund um psychische und neurologische Alterskrankheiten.

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Zuletzt Aktualisiert am: 23.02.2024

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