Die Pflege der Zukunft gestalten – mit dieser ambitionierten Vision startete im Dezember 2022 das Modellprojekt „Pflege 2030“. Am 26. November diesen Jahres bot sich im Haus Curanum Karlsfeld eine besondere Gelegenheit, die Fortschritte des Projekts zu feiern und zu präsentieren. Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, besuchte unser Haus anlässlich der Vorstellung des Zwischenberichts.
Was ist das Modellprojekt „Pflege 2030“?
Das Projekt „Pflege 2030“ ist eine wegweisende Initiative mit dem Ziel, Pflegeprozesse zu verbessern, digitale Technologien einzubinden und die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals langfristig zu senken. Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention und initiiert von der Korian Stiftung, soll das Projekt innovative Lösungen entwickeln, um die stationäre Pflege in Deutschland zu stärken.
Durch den Einsatz neuer Technologien und Arbeitskonzepte wird die Pflege für Personal und Pflegebedürftige optimiert. Mit einem Fokus auf Effizienz, Lebensqualität und Respekt arbeiten die Korian Stiftung, die Korian Deutschland GmbH, die Universität Bremen unter Professor Rothgang sowie das Fraunhofer-Institut IIS, Erlangen, als Projektpartner zusammen.
Modellprojekt „Pflege 2030“ feiert Fortschritte
Der zweite Zwischenbericht zeigte die bisherigen Entwicklungen und Herausforderungen des Projekts auf. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie weitreichend die Implementierung neuer Technologien bereits den Alltag im Haus Curanum Karlsfeld beeinflusst hat.
Seit dem Projektstart wurden innovative Technologien erfolgreich eingeführt:
- Pudu Reinigungsroboter – Unterstützung bei Reinigungsaufgaben, um das Personal zu entlasten
- Pflegedokumentation MD Stationär – Digitale Systeme für eine einfachere Dokumentation und Büroarbeit
- Luci App – Eine Kommunikations-App für Pflegekräfte und Angehörige.
- Sturzsensoren von Livy Care – Personalentlastung für die Pflege mit Künstlicher Intelligenz
- Lindera-APP – Präventionslösung zur Senkung von Sturzgefahren.
- Media4Care Tablet– Digitaler Betreuungsassistenten für soziale Aktivitäten und Interaktionen
- CareTable – Der digitale Aktivitätstisch für die Altenhilfe
- VitaBlick VR-Brillen – Virtuelle Erlebnisse für mehr Abwechslung im Alltag der Bewohner
- BanoBad – Badezimmerkonzept für die Pflege
- Digitales Medikamentenmanagementsystem von hellomed und sprachbasierte Pflegedokumentation der Firma Voize – starten in Kürze
Herausforderungen und Erkenntnisse
Obwohl das Projekt bedeutende Fortschritte verzeichnet, wurden auch Herausforderungen deutlich. Holger Jantsch, Einrichtungsleiter des Haus Curanum Karlsfeld, betont die Wichtigkeit der Unterstützung durch staatliche Förderungen und innovative Lösungen, um die Belastungen des Personals zu reduzieren und die Digitalisierung auch nach Projektende weiterführen zu können.
Im Rahmen ihres Besuchs äußerte sich Staatsministerin Gerlach klar zur Relevanz des Projekts:
„Wer die Pflege stark für die Zukunft gestalten will, muss jetzt die Weichen stellen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und des wachsenden Pflegebedarfs ist es wichtig, das Projekt ‚Pflege 2030‘ mit staatlichen Mitteln zu unterstützen. Die bisherigen Fortschritte zeigen, dass innovative Technologien und neue Ansätze entscheidend sind, um die stationäre Pflege zu stärken.“
Perspektiven für die Pflege von morgen
Wie geht es weiter? Bis 2026 soll das Modellprojekt abgeschlossen sein und wichtige Erkenntnisse in einem modularen Handbuch zusammengefasst werden. Ziel ist es, andere Pflegeeinrichtungen durch praktische Empfehlungen dazu zu inspirieren, selbst innovative Wege in der Pflege zu gehen.
Darüber hinaus wird im weiteren Verlauf des Projekts der Einsatz der aktuellen Technologien evaluiert, um ihre Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation zu messen. Besonders erwähnenswert ist das „Zukunftslabor“, das in den kommenden Monaten eingerichtet wird. Dort sollen neue Technologien für den Pflegesektor, die kurz vor der Markteinführung stehen, getestet werden.