Positive Care: Nicht-medikamentöse Therapien für Senioren

07. Januar 2019

Positive Care: Nicht-medikamentöse Therapien für Senioren

Christiane Schück ist bei KORIAN Deutschland für das Pilotprojekt Positive Care zuständig. Sie bereist sämtliche Einrichtungen, um die Mitarbeiter in die Hintergründe einzuweihen und zu schulen.

Christiane Schück hat keinen Schreibtisch, ihr Arbeitsplatz ist überwiegend das Auto. Sie bereits hauptsächlich die KORIAN-Einrichtungen, wo sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schult. Als Arbeitsmittel benötigt sie in erster Linie ihren Kopf und ihre besondere Art, Menschen mitzunehmen und für eine Idee zu begeistern.

Der Ursprung liegt in Frankreich

Die Idee heißt Positive Care und stammt ursprünglich aus der Zentrale der KORIAN-Welt in Frankreich. Um den Grundsatz zu beherzigen, dass bei der Pflege die Lebensqualität der Bewohner im Zentrum aller Bemühungen stehen soll, wurde ein Katalog an Angeboten im Bereich der nicht-medikamentösen Therapien entwickelt.

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Positive Care soll ein Teil unserer Philosophie ‚Herzensangelegenheit‘ sein“, sagt Christiane Schück. „Positive Care ist ein Empathie- und kein Event-Programm.“

Alles fängt damit an, die Bedürfnisse, Neigungen und Interessen der Bewohner besser verstehen zu lernen. Positive Care heißt auch, dass die Alltagsbegleiter und Mitarbeiter der sozialen Betreuung, an die sich die Schulungen in erster Linie richten, ganz konkrete Hilfen und Tipps für nicht-medikamentöse Therapien im eigenen Haus an die Hand bekommen.

Nicht-medikamentöse Anwendungen fördern verschiedene Körperfunktionen

So beispielsweise „Korian fit“ – eine Art „Gaming“ für Senioren. Die interaktive Plattform, bei der man das Geschehen an einem Bildschirm mit seiner Körperaktivität lenken kann, soll Freude an Bewegung vermitteln und die kognitiven Fähigkeiten anregen. Das Gute: Das Spiel funktioniert auch, wenn jemand sehr eingeschränkt in seinen Bewegungen ist. Auch Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, können mitmachen. Die ersten Tests mit Bewohnern zogen ein überragendes Feedback nach sich.

Prinzipiell werden Aktivitäten für die Bereiche Funktionales, Mobilität und Verhaltensauffälligkeiten geschult. Dies sind Handlungsfelder aus dem Leitfaden Prävention in Pflegeheimen (nach Paragraph 5, SGB 12).

Positives Feedback von den Mitarbeitern

Einbezogen sind derzeit 13 Seniorenheime in ganz Deutschland. Entsprechend viel ist Christiane Schück unterwegs. „Das ist zwar manchmal anstrengend, zum Beispiel wenn eine Schulung in Berlin um 17 Uhr zu Ende ist, und die nächste am kommenden Morgen an der holländischen Grenze stattfindet, aber es gefällt mir, weil ich weiß, wie wichtig es ist und dass es sich lohnt!“

Auch Schück selbst kommt offenbar gut an. „Neulich kam jemand zu mir, der sagte: ‚Ich fand das so spannend, dass ich glatt vergessen habe, eine Rauchpause zu nehmen.‘ Ein größeres Lob gibt es kaum“, sagt sie – und lacht.

Der Plan ist es, das Konzept auf alle KORIAN-Einrichtungen in Deutschland auszuweiten.

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