Als Thomas Müllenmeister vor 22 Jahren im Haus Curanum am Ochsenkamp anfing zu arbeiten, hätte er nie gedacht fast ein viertel Jahrhundert am gleichen Arbeitsplatz zu bleiben. „Ich kam aus der freien Gastronomie und störte mich immer stärker daran, dass für die Familie kaum Zeit war. Die Aussicht auf einen geregelten Arbeitstag war sehr verlockend.“
Es gefiel ihm ganz offenbar, was er so im Schwelmer Pflegeheim erlebte. Denn er arbeitet bis heute dort und ist sehr happy mit seiner Entscheidung. „Jeder Tag ist zauberhaft hier“, sagt der 54-Jährige. Wer angesichts solch lobender Sätze Zweifel in sich verspürt, ob dies mit rechten Dingen zugehen kann, sollte den Mann aus Hückeswagen einfach mal ein paar Minuten bei seinem Job beobachten.
Küchenleiter in einem Pflegeheim bei KORIAN Deutschland zu sein bedeutet vor allem: organisieren, ordnen, regeln, dokumentieren und auch mal improvisieren. „Ein Küchenleiter, der nur im Büro sitzt, funktioniert nicht. Man muss ab und zu an der Front schauen, was die Kollegen tun. Nur so kann man es vielleicht besser vormachen. Oder dazulernen.“
Damit es klappt, jeden Tag rund 600 Gerichte zu kochen, sind vor allem gute Planung und Erfahrung erforderlich. „Ich habe hier Mitarbeiter, die haben fast mit mir zusammen angefangen. Wir verstehen uns blind, man weiß halt, wie die anderen ticken.“
Wer in der Gastronomie arbeitet, muss grundsätzlich sehr widerstandsfähig sein. So wie auch Müllenmeister und sein Team aus Schwelm, denn der tägliche Arbeitsalltag hat es in sich. „Wir haben hier am Platz täglich 240 Essen, zudem beliefern wir noch sechs weitere Häuser.“
Muss man als Küche in einem Seniorenheim auch bestimmten Trends folgen? „Fleisch spielt immer noch eine wichtige Rolle. Aber wir haben jetzt auch verstärkt Vegetarisches. Bei Eintöpfen lassen wir das Fleisch gern auch mal weg. Und es fällt den wenigsten auf.“
An Feedback von den Bewohnern fehlt es Müllenmeister und seinem Team nicht. „Wenn ich durchs Haus gehe, werde ich sofort angesprochen“, so Müllenmeister. Meistens gibt es Lob, selten Kritik – in keinem der beiden Fälle scheut der Koch den Dialog. „Wir hatten mal frischen Reibekuchen gemacht, als mir eine Bewohnerin über den Gang zurief: ‚Wo waren denn die Zwiebeln in dem Reibekuchen?‘. Da antworte ich schon mal: „Die waren natürlich drin, wo sollen die auch sonst gewesen sein?“
Thomas Müllenmeister liebt seinen Job, was vor allem am guten Klima liegt. „Mein Chef, meine Kollegen und ich kommen supergut klar. Er grinst wieder. „Insgesamt ist das wirklich geschmeidig hier!“