Hitze im Pflegeheim meistern – Korian zeigt wie

23.08.2024

9 Minuten Lesedauer

Hitze im Pflegeheim meistern – Korian zeigt wie

Die Sommer werden heißer und die Intensität von Hitzewellen nimmt zu. Diese extremen Wetterbedingungen stellen besondere Herausforderungen für ältere Menschen dar. In diesem Beitrag möchten wir aufzeigen, wie Korian-Pflegeeinrichtungen ihre Bewohner:innen während der heißen Sommertage schützen und welche Maßnahmen dabei besonders effektiv sind.

Warum Hitzewellen eine Gefahr darstellen

In Deutschland wurden vom Robert Koch-Institut (RKI) für den Sommer 2023 etwa 3.200 hitzebedingte Todesfälle gemeldet, von denen rund 2.700 Personen, also fast 85 Prozent, mindestens 75 Jahre alt waren.

Hitzewellen können ältere Menschen besonders hart treffen. Ihr Körper hat Schwierigkeiten, sich an hohe Temperaturen anzupassen und sie neigen dazu, weniger zu trinken, was zu Dehydration führen kann. Darüber hinaus können bestehende gesundheitliche Probleme, wie Herz- oder Nierenerkrankungen, durch die Hitze verschärft werden. Zudem sind ältere Menschen häufig weniger mobil und können kühlere Plätze nicht selbstständig aufsuchen.

Es ist daher wichtig während Hitzeperioden besonders achtsam zu sein und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Durch eine gute Vorbereitung können viele dieser Risiken minimiert werden.

Hitzeschutzplan des BMG

Aufgrund des Klimawandels gewinnt der Schutz vulnerabler Gruppen vor Hitzeereignissen zunehmend an Bedeutung. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat im Sommer 2023 den Qualitätsausschuss Pflege beauftragt, eine bundeseinheitliche Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten zu entwickeln. Die Empfehlung soll Einrichtungen helfen, Schutzmaßnahmen zu planen und umzusetzen. Sie dient als Grundlage für die Hitzeschutzpläne und – maßnahmen bei Korian.

Frühzeitige Planung und Vorbereitung auf Hitzeereignisse

Bei Korian besteht ein für jede Einrichtung angepasster und umfassender Hitzemanagementplan, der allen Mitarbeiter:innen in der Pflege bekannt ist und entsprechende Anwendung findet. Dieser Plan umfasst verschiedene organisatorische, medizinische und soziale Maßnahmen, um den Bewohner:innen den bestmöglichen Schutz zu bieten.
Durch gezielte Schulungen bereiten wir unser Personal zudem auf die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit sowie Maßnahmen zur Prävention vor, um das Handlungswissen im Alltag zu stärken und sicherzustellen, dass alle Beteiligten im Umgang mit Hitzewellen versiert sind.

Unsere Pflegeeinrichtungen erhalten Warnungen, speziell für Pflegeheime, des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die dabei helfen können, zeitnah auf ein drohendes Hitzeereignis zu reagieren.
Idealerweise im Vorfeld erfolgt zunächst eine gründliche Erfassung des hitzerelevanten Ist-Bauzustands der Einrichtung, einschließlich der Funktionsprüfung von Jalousien und anderen Sonnenschutzvorrichtungen. Zusätzlich wird die konzeptionelle Planung von kühlen Zonen und Erholungsbereichen, wie speziell gestalteten „Kälte-Inseln“, angestrebt. Außerdem wird die ärztliche Überprüfung der Medikation der Bewohner:innen initiiert, die gegebenenfalls bei wärmeren Temperaturen angepasst werden muss, sowie die Lagerungsbedingungen, insbesondere hitzeempfindlicher Arzneimittel überprüft.
Darüber hinaus erfolgt eine sorgfältige Bestandsprüfung und Bevorratung mit Trinkwasser, notwendiger Wäsche etc.. Es müssen auch Bedarfsartikel und Hilfsmittel wie Waschschüsseln, Fächer, Kühlpacks und Ventilatoren in ausreichendem Maße verfügbar sein.

Maßnahmen bei starker / extremer Wärmebelastung

Steigen die Temperaturen, gibt es einige empfohlene Strategien, um sicherzustellen, dass alle gut durch die heißen Tage kommen.

Infobox

Der DWD warnt immer für den aktuellen Tag und den Folgetag in zwei Warnstufen.

Warnstufe 1 signalisiert eine starke Wärmebelastung, wenn die gefühlte Temperatur an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mindestens 32°C erreicht. Gleichzeitig ist keine ausreichende nächtliche Abkühlung der Wohnräume mehr gegeben. Bei Warnstufe 2 handelt es sich um eine extreme Wärmebelastung, bei der die gefühlte Temperatur 38°C überschreitet.

Messgrundlage ist die Gefühlte Temperatur, der ein Berechnungsmodell zu Grund liegt, das auch Faktoren, wie Wind, Sonneneinstrahlung oder Luftfeuchte miteinbezieht.

Flüssigkeitszufuhr fördern

Bei Hitze ist das Wichtigste, dass die Bewohner:innen ausreichend trinken. Getränke stehen jederzeit in allen öffentlichen Räumen sowie in den Bewohnerzimmern bereit und bei jedem Kontakt wird das Trinken angeboten oder angereicht. Hilfsmittel wie Strohhalme oder Trinkbecher mit Griffen erleichtern das eigenständige Trinken. Bevorzugte Getränke der Bewohner:innen werden hierbei vermehrt angeboten.

Anpassung der Ernährung

Der Speiseplan wird den hohen Temperaturen angepasst. Leicht verdauliche, wasserreiche Kost wie kalte Suppen, Gemüse und Obst stehen dann auf dem Speiseplan.

Sonnenschutz im Garten

Bewohner:innen, die bei Hitze in den Garten gehen möchten, wird empfohlen, sich ausreichend vor der Sonne zu schützen, wie etwa einer Kopfbedeckung. Die Pflegekräfte achten zudem darauf, dass sich die Bewohner:innen im Schatten aufhalten. Sonnenschutz wird während der pflegerischen Versorgung und bei Bedarf aufgetragen.
Klimatisierte Gemeinschaftsräume nutzen
Die Bewohner:innen halten sich möglichst im klimatisierten Gemeinschaftsraum auf und körperlich anstrengende Sportaktivitäten werden nicht angeboten. Stattdessen wird auf Angebote, wie Gedächtnistrainings oder Rätselgruppen ausgewichen.

Leichte Kleidung

Es werden luftige Kleidung und leichte Bettdecken oder ausschließlich Laken zum Zudecken angeboten.

Lüften

Es wird darauf geachtet, dass die öffentlichen Räume und die Bewohnerzimmer abgedunkelt sind sowie lediglich morgens und abends die Fenster weit geöffnet werden.

Einbinden von Bezugspersonen

Bezugspersonen der Bewohner:innen können ebenso eingebunden und dazu animiert werden, während der Hitzewelle zu unterstützen. Dies betrifft beispielsweise das Anbieten wasserreicher Früchte, das Motivieren zum Trinken oder das Bereitstellen leichter Kleidung.
Informationen und Flyer des Deutschen Wetterdienstes werden verteilt, um über Risiken und Maßnahmen bei Hitze zu informieren.

Diese Korian-weiten Maßnahmen werden von den Einrichtungen nach Bedarf durch weitere individuelle Maßnahmen ergänzt.

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Proaktiver Schutz für ältere Menschen bei Hitzewellen: Eine gemeinsame Verantwortung

Hitzewellen können eine ernsthafte Gefahr für ältere Menschen darstellen. Um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bewohner:innen in heißen Phasen zu gewährleisten, ist die proaktive und vorausschauende Planung entscheidend. Durch die standardmäßige Implementierung von Maßnahmen, z. B. über Schulungen, schaffen wir ein Umfeld, das nicht nur schnell reagiert, sondern auch vorsorglich agiert. Dadurch lassen sich Gesundheitsrisiken minimieren.
Der Schutz unserer Bewohner:innen vor Hitzeereignissen ist eine Aufgabe, die alle Mitarbeiter:innen bei Korian betrifft. Durch gegenseitige Unterstützung können wir dafür sorgen, dass alle gut durch heiße Tage kommen.

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