Comorbidität – ein Projekt mit Zukunft

19. Oktober 2018

Comorbidität – ein Projekt mit Zukunft

Viele Menschen sind von Comorbidität betroffen - dennoch ist wenigen diese Erkrankung bewusst. Bei KORIAN Deutschland gibt es bereits eine geeignete Betreuungsform.

Wenn eine seelische Behinderung oder auch chronische psychische Erkrankung zusammen mit einer Beeinträchtigung der Selbständigkeit vorliegt (Pflegegrad 3 oder höher), dann spricht man im fachmännischen Gebrauch von Comorbidität. Viele Menschen sind davon betroffen – dennoch ist wenigen diese Erkrankung bewusst. Symptome können hier meist Depressionen, Beeinträchtigungen der sozialen Kompetenz und Beziehungsfähigkeit sowie eine eingeschränkte Fähigkeit der Selbstpflege sein.

In der Vergangenheit wurden Menschen, die von dieser Erkrankung betroffen sind in Seniorenpflegeheimen versorgt. In Hessen hat man sich im Jahr 2005 dieser Hürde angenommen und ein „Rahmenkonzept zur vollstationären Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mit psychischer Erkrankung und/ oder seelischer Behinderung und/ oder Abhängigkeitserkrankung in Verbindung mit Comorbidität“ ins Leben gerufen. Damit soll eine optimale Betreuung von jüngeren Personen mit einem hohen Pflege- und Eingliederungsbedarf in einem derart neuen Modell gewährleistet werden.

Der Aufbau von „Como“-Einrichtungen setzt sich in der Regel immer nach dem gleichen Prinzip zusammen. Jedem Bewohner steht eine Mindestnettogrundfläche von 50 qm zur Verfügung. Zudem beinhaltet die räumliche Gestaltung ausschließlich Einzelzimmer. Die Verwaltung sowie der Speisesaal sind wie in „normalen“ Einrichtungen im Erdgeschoss zu finden, sodass auf den weiteren Etagen Wohn-, Gestaltungs- und Aufenthaltsräume ihren Platz finden. Grundsätzlich sollte eine Einrichtung maximal 36 Plätze und Wohngruppen von acht bis zwölf Bewohnern aufweisen, um eine ordnungsgemäße Versorgung zu gewährleisten.

Bei KORIAN Deutschland wurde bereits die fünfte Einrichtung eröffnet, die das Konzept Comorbidität anbietet. Die neuste Einrichtung, welche unter dem Rahmenkonzept arbeitet hat im Frühsommer 2018 eröffnet, ansonsten gibt es aktuell noch Häuser in Oberursel, Hirschhorn, Frankfurt und Immenhausen.
Christian Küpper, Einrichtungsleiter vom Haus der Betreuung und Pflege Altkönigstraße und Fachreferent für Behindertenpflege ist Spezialist auf dem Gebiet Comorbidität. Er sieht in dem Konzept einen wichtigen Meilenstein – auch für die Zukunft. „Das Rahmenkonzept Comorbidität schließt die Lücke zwischen Eingliederungshilfe und stationärer Pflege“, so Küpper. Der Einrichtungsleiter weiß um die Bedeutung dieses Konzepts und bestätigt im Namen von KORIAN Deutschland das große Interesse an einer Ausweitung des Comorbiditätskonzepts auf andere Bundesländer.

In Bayern gibt es bereits schon eine Einrichtung, die ebenfalls Menschen mit Comorbidität behandelt: Das Haus der Betreuung und Pflege Curanum Altötting. Aufgrund von rechtlichen Bedingungen wird dieses aber noch nicht unter der offiziellen Bezeichnung wie in Hessen geführt.

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